Journalisten im Exil: Gefährdet und abgehängt (2024)

Journalisten im Exil: Gefährdet und abgehängt (1)

Wer über Krisen, Korruption und Wahlen berichtet, ist weltweit in Gefahr. Laut Reporter ohne Grenzen hat sich die Lage der Pressefreiheit im vergangenen Jahr weiter verschlechtert. In 36 Ländern ist unabhängige journalistische Arbeit demnach praktisch unmöglich. Mancherorts sind ganze Medienlandschaften zusammengebrochen. »Exilmedien sind manchmal die letzte Möglichkeit, Informationen aus einem Land zu erhalten«, sagt Sonja Wimschulte von der Körber-Stiftung. Die Stiftung macht seit Jahren auf die Situation von Exiljournalist*innen aufmerksam. Am 15. und 16. Oktober findet das von ihr ausgerichtete »Exile-Media-Forum« statt.

Mit dem European Fund for Journalism in Exile (JX Fund) wurde 2022 von Reporter ohne Grenzen, Schöpflin-Stiftung und Augstein-Stiftung eine Institution ins Leben gerufen, die Medienstrukturen im Exil unterstützt. Katja Heinemann arbeitet für die Nothilfe von Reporter ohne Grenzen. Ihr Ziel ist, dass Journalist*innen in ihrem Land oder ihrer Region weiterarbeiten können. »Wenn das aus Sicherheitsgründen nicht mehr möglich ist, unterstützen wir in Notfällen auch Relocation, temporär oder langfristig«, sagt sie. Für viele Journalist*innen ist das nicht die erste Wahl – gerade wenn sie im Exil nicht redaktionell angebunden sind. Denn nur wenige Exiljournalist*innen schaffen es, regelmäßig für deutsche Medien zu schreiben. Die Hürden sind hoch: Man braucht sehr gute Kenntnisse der deutschen Sprache und des kulturellen Kontextes – und Kontakte. Wir haben mit sechs Journalist*innen gesprochen, die aus Ländern kommen, in denen die Pressefreiheit nahezu nicht existent ist und sie gefragt: Wie können Sie in Deutschland arbeiten?

»Das Leben, das ich in Myanmar hatte, ist vorbei«

Snow Hnin Ei Hlaing ist entschlossen. Sie will über die Situation in ihrem Heimatland aufklären. Seit dem Militärputsch in Myanmar 2021 wurden rund drei Millionen Menschen vertrieben, es gibt Berichte über Zwangsrekrutierungen und Hinrichtungen im Bundesstaat Rhakine, wo Hlaing herkommt. »Jeder in Myanmar ist derzeit von diesem Krieg betroffen, aber niemand hier scheint sich dafür zu interessieren«, sagt Hlaing. Die Dokumentarfilmerin lebt seit 2021 in Deutschland. Damals hatte sie gerade ihr Langfilmdebüt beendet. Ihr Film »Midwifes« spielt in der Zeit nach den gewalttätigen ethnischen Konflikten im Jahr 2017 zwischen dem (buddhistischen) myanmarischen Militär und der (muslimischen) Rohingya-Minderheit im Rakhine-Staat im Westen Myanmars. Sie erzählt dies anhand der Geschichte von zwei Hebammen, die trotz unterschiedlicher ethnischer und religiöser Zugehörigkeit zusammenarbeiten.

»Ich musste damals schnell das Land verlassen. Ich hatte auch Filmaufnahmen zum Militärputsch gemacht, es war zu gefährlich geworden«, sagt sie. In dieser Zeit seien viele Journalist*innen und Filmschaffende verhaftet worden. Ein Jahr lang ist sie mit ihrem Film gereist, er wurde auf zahlreichen Festivals gezeigt. »Danach wurde mir klar: Das Leben, das ich in Myanmar hatte, ist vorbei.« Heute lebt sie mit einem Freelancer-Visum in Berlin und darf damit nur im künstlerischen Bereich arbeiten. »Ich habe mich auf zahlreiche Stellen in der Medienbranche beworben, aber ich bekomme immer wieder Absagen«, sagt sie. Die deutsche Filmindustrie sei nur dann an ihr interessiert, wenn es sich um ein Projekt mit Bezug zu Myanmar handele. Aktuell lebe sie nur von ihrem Ersparten.

Die 39-jährige hat sich seit ihrem 21. Lebensjahr dem Dokumentarfilm verschrieben. In ihrem neuen Projekt geht es um Menschen, die aus Myanmar fliehen mussten. Für die Entwicklung hat sie eine Förderung vom Bildungsministerium erhalten. »Das war sehr hilfreich, denn so konnte ich mich auf mein eigenes Projekt konzentrieren und eine Recherchereise in das Konfliktgebiet unternehmen.« Aber das ist nicht genug. Um weitere Mittel für die Produktion zu erhalten, brauche sie ein Produktionsteam, eine überzeugende Geschichte und alles muss mehr oder weniger stehen. »Bis dahin kämpfe ich allein«, sagt sie. Und auch die deutsche Bürokratie – Steuern, Künstlersozialkasse und Visaverlängerung – macht ihr zu schaffen. Aber: »Wenn ich jetzt Asyl beantrage, werde ich einige Jahre lang keine Filme mehr machen können, weil ich nicht mehr reisen kann«, sagt Hlaing.

»Ich werde auf Deutsch und Farsi bedroht«

Omid Rezaee sagt: »Ich gehöre zu den Privilegierten«. Der mittlerweile 34-Jährige ist 2012 aus dem Iran geflohen, weil er dort wegen seiner Berichterstattung verfolgt und verurteilt wurde. Um einer Gefängnisstrafe zu entgehen, floh er zuerst in den Irak und dann nach Deutschland. Hier lebt er seit neun Jahren und arbeitet als Journalist sowohl für iranische Exilmedien wie BBC Farsi und kleine Medienhäuser von NGOs und Stiftungen als auch für deutsche Medien, darunter »Taz«, »Zeit«, NDR und auch »nd«. Außerdem ist er als Mitarbeiter des No-Hate-Speech-Movement für die Neuen Deutschen Medienmacher*innen beschäftigt. Das Projekt will Medienschaffende vor Hass im Netz schützen und schult zum Umgang mit Desinformation. »Ich war oft zur richtigen Zeit am richtigen Ort«, sagt Rezaee. Einfach war es aber auch für ihn nicht. Er sei zunächst über einen Kurs für Flüchtlinge an die Hamburg Media School gekommen. Dort hat er einen Abschluss in digitalem Journalismus gemacht. Auch am Mentoring-Programm der Neuen Deutschen Medienmacher*innen habe er teilgenommen. Das habe ihm sehr geholfen: »Handwerklich, aber auch was das Netzwerk angeht.« Aktuell läuft wieder so ein Programm in Nordrhein-Westfalen. Doch generell sind die Plätze rar, Förderungen oft nur projektbezogen. Der Markt für Exilmedien ist klein und umkämpft. Den Weg in deutsche Medienhäuser schaffen nur wenige.

»Exiljournalist*innen haben eine Expertise, die in keiner deutschen Redaktion zu finden ist«, sagt Rezaee. Er findet, die Redaktionen müssten an der Stelle aufgeschlossener werden. Er kritisiert auch den strukturellen Rassismus in den Medienhäusern. »Solange die journalistische Qualität da ist, kann man heutzutage mit KI-Tools viel machen, was Übersetzungen oder Überarbeitungen angeht«, sagt er. Helfen könnten außerdem fachliche Sprachkurse für Journalist*innen. Außerdem liegt ihm die Sicherheitslage von Exiljournalist*innen am Herzen. Sie sei »ein blinder Fleck in der deutschen Zivilgesellschaft«. Es sei kompliziert, Hilfe zu erhalten. »Ich bekomme rassistische Hasskommentare auf Deutsch, aber auch Bedrohungen auf Farsi, zum Beispiel von regimetreuen Akteur*innen im Ausland. Das ist sehr konkret und könnte sich realisieren, aber es ist sehr schwer, dazu Unterstützung zu erhalten.« Zwar gibt es Anlaufstellen für digitale Gewalt. »Doch die schalten sich oft nur ein, wenn die Bedrohung in deutscher oder englischer Sprache stattfindet.«

»Viele Redaktionen wollen jemanden, der akzentfrei Deutsch spricht«

Wadud Salangi macht die politische Stimmung zu schaffen. »Wenn sich die politischen Beziehungen Deutschlands zu den Taliban ändern, könnte es sein, dass Afghan*innen zurück nach Afghanistan abgeschoben werden, da Deutschland Afghan*innen keinen sicheren Aufenthaltstitel erteilt hat«, sagt er. Im August hat erstmals seit der Machtübernahme der Taliban eine Abschiebung nach Afghanistan stattgefunden. Der 26-Jährige ist 2021 mithilfe von Reporter ohne Grenzen nach Deutschland gekommen. Salangi hat neben dem humanitären Aufenthaltsstatus eine Blaue Karte und kann damit schneller eine Niederlassungserlaubnis erhalten. Doch er fühlt sich auch hier manchmal unsicher, wenn er mit Afghan*innen spreche. »Die Taliban haben auch in Deutschland Kontakte und könnten mich wegen meiner journalistischen Tätigkeit sogar hier angreifen«, sagt er. Auch er ist auf Social Media rassistischer Hate Speech als auch Drohnachrichten ausgesetzt. »Ich habe Anrufe von unbekannten Whatsapp-Nummern erhalten, bei denen die Profilbilder stark darauf hindeuten, dass es sich um Taliban-Anhänger handelt«, sagt er.

In Afghanistan hat er als Journalist für ToloNews gearbeitet, einen großen afghanischen Nachrichtensender. »Ich habe dort über Menschenrechte, Frauenrechte, Sicherheitspolitik, Krieg und Frieden geschrieben«, sagt er. Außerdem sei er bei CNN als freier Journalist tätig gewesen und habe für die GIZ über deutsche Aktivitäten in Afghanistan berichtet. Nach der Machtübernahme der Taliban habe er Drohnachrichten erhalten. »Die Taliban haben unser Haus angegriffen und ich musste fliehen«, sagt er.

Bis jetzt sei es für ihn in Deutschland relativ gut gelaufen. Zuerst konnte er nicht journalistisch arbeiten, um seine Eltern nicht in Gefahr zu bringen. Doch nach sechs Monaten konnten sie auch nach Deutschland kommen. Derzeit arbeitet Salangi als Journalist für Deutsche Welle und schreibt für »The New Humanitarian« und »Media for Peace«, ein Projekt der Universität der Bundeswehr München. Außerdem arbeite er angestellt außerhalb des Journalismus. »Für meinen Aufenthalt (Blaue Karte) brauche ich ein bestimmtes Einkommen. Das ist mit freiberuflichem Journalismus kaum zu schaffen«, sagt er. Auch sei es für ihn schwer, Stellen zu bekommen. »Viele Redaktionen wollen jemanden, der muttersprachlich und akzentfrei Deutsch spricht und schreibt und keinen Migrationshintergrund hat«, sagt er. Er wünscht sich, dass Deutschland ein sicherer Ort für ihn wird. »Ich möchte meine journalistische Arbeit hier ohne Sicherheitsprobleme weitermachen.«

»Wir haben eine Menge zu bieten«

Pierre Emmanuel Ngendakumana hat die Arbeit als Journalist vorerst aufgegeben. »Der deutsche Medienmarkt ist sehr schwer zu durchdringen, besonders für Menschen mit Migrationshintergrund wie mich«, sagt er. Die Sprachbarriere spiele dabei eine entscheidende Rolle. Ngendakumana hat für eines der letzten unabhängigen Medienhäuser in Burundi gearbeitet. Seit dem Putschversuch von 2015 sind laut Reporter ohne Grenzen die meisten unabhängigen Radiosender geschlossen, Dutzende von Journalist*innen sind ins Exil geflohen. Diejenigen, die geblieben sind, sind häufigen Schikanen durch Sicherheitskräfte ausgesetzt. Wer nicht im Sinne der Regierung berichtet, gilt automatisch als Feind der Nation. Mittlerweile arbeitet der Manager aus dem Exil in Brüssel, einige Kolleg*innen sind im Gefängnis.

Ngendakumana war 2019 für die »Global Investigative Journalism Conference« nach Deutschland gekommen. Weil sich die Lage für Journalist*innen in Burundi zu der Zeit immer weiter verschärfte, suchte er Asyl in Deutschland. In der Zeit wurden Kolleg*innen von ihm verhaftet, weil sie über eine Rebellenattacke aus dem Kongo berichteten. Beim Asylverfahren wurde er unter anderem von Reporter ohne Grenzen unterstützt. Von 2022 bis 2024 hat er eine Ausbildung an der »Axel Springer Academy of Journalism« and Technology absolviert. Während des Programms arbeitete er für »Bild« in Berlin und für POLITICO Europe in Berlin und Brüssel. Danach gab es keine Möglichkeiten für ihn, weiter als Journalist zu arbeiten.

Jetzt hat er eine Stelle in einem Technologie-Unternehmen angenommen. Hier arbeitet er auf Englisch und Französisch. »Ich habe während des Programms viel gelernt, was ich in meinem derzeitigen Job leider nicht anwenden kann«, sagt Ngendakumana. »Ich habe versucht, meine Identität als Journalist in Deutschland zu bewahren, aber es hat sich als sehr schwierig erwiesen – trotz meiner Entschlossenheit und meines Engagements.« Doch er weiß auch, dass er eine gute Ausbildung hat. »Wir haben eine Menge zu bieten. Zum Beispiel andere Wege, Geschichten zu erzählen, basierend auf unserer beruflichen Erfahrung sowohl in unseren Herkunftsländern als auch in den Aufnahmeländern«, sagt er. Sein Vorschlag ist, eine Plattform zu schaffen, auf der Exiljournalist*innen aus verschiedenen Ländern in internationalen Sprachen arbeiten können. Er könnte sich auch vorstellen, ein eigenes Medium zu gründen. »Aber das rechtliche Verfahren dafür ist hier in Deutschland sehr kompliziert«, sagt Ngendakumana.

»Ich möchte mein eigenes Projekt für das russische Publikum machen«

Masha Mayers schickt Sprachnachrichten, im Hintergrund quietschen Schuhe über Turnhallenboden. »Mein Sohn spielt professionell Squash«, erzählt sie mit Stolz in der Stimme. Die Radiojournalistin ist 2022 aus Russland nach Deutschland geflohen, in Berlin lebt sie mit ihrem neunjährigen Sohn. »Ich habe im Radio über den Krieg in der Ukraine, über Putin und die Fehler der russischen Regierung gesprochen. Ich kann nicht zurückgehen, es ist zu gefährlich«, sagt sie. Mit ihrer Familie versucht sie, trotzdem in Kontakt zu bleiben und sich anderswo mit ihnen zu treffen. Die 42-Jährige hat lange Jahre als Moderatorin für den bekannten unabhängigen Radiosender »Echo of Moscow« gearbeitet. Der Sender wurde 1990 als erste nicht-staatliche Radiostation in der Sowjetunion gegründet. Für sie ist es »der beste russischsprachige Radiosender«, keine Musik, nur Politik, Diskussionen und Analysen.

Am 1. März 2022 wurde der Sender von der Zensurbehörde Roskomnadzor vom Netz genommen, weil er kritisch über den russischen Krieg in der Ukraine berichtet hatte, die Anteilseigner von Gazprom stimmten danach für die Einstellung. Kurz danach startete ein Teil des Teams um den ehemaligen Chefredakteur Alexey Venediktov den Youtube-Kanal »Zhivoy Gvozd«, für den sie immer noch arbeitet und eine Morgensendung moderiert. Ein anderer Teil des Teams sendet unter »Echo« aus dem Exil in Berlin, in Zusammenarbeit mit »Bild«. Mayers kam im Mai 2022 mit einem Freelancer-Visum nach Deutschland, unterstützt wurde sie von der NGO »Media in Cooperation and Transition (Medien in Kooperation und Wandel«, MiCT): »MiCT ist eine sehr wichtige Stiftung für mich, die mir bei buchstäblich allem in Deutschland geholfen hat. Ich arbeite immer noch mit ihnen zusammen. Ich moderiere Veranstaltungen, gebe Interviews«, sagt Mayers.

Zwei Jahre habe es gedauert, um hier anzukommen. Es sei nicht leicht, wieder bei null anzufangen. Jetzt hat sie hier ihre eigene Wohnung, ist in der Künstlersozialkasse, ihr Sohn geht zur Schule und spricht Deutsch. »Doch das Leben als Migrantin ist nicht leicht, am schwierigsten ist es, die Sprache zu lernen«, sagt sie. Auch ihr Aufenthaltstitel macht ihr Sorgen. Doch sie gebe ihr Bestes, um alles richtigzumachen. Aktuell arbeitet sie ausschließlich für russische Exilmedien. Und: »Ich möchte mein eigenes Projekt für das russische Publikum machen.« Was das genau ist, will sie noch nicht verraten.

»Mein Haus wurde mit Handgranaten angegriffen«

Anwar Shah möchte gerne in Bautzen bleiben. »Hier ist ein bisschen Ruhe«, sagt er. Ihm gefällt, dass dort viele Deutsche leben, wie er sagt, obwohl er auch schon Rassismus erfahren hat. In Bautzen hat die AfD bei den Landtagswahlen ihr Direktmandat mit 49,1 Prozent der Stimmen gewonnen. »Ich habe hier zweimal Probleme bekommen, als ich ein Video auf einer Demonstration gegen den russischen Krieg in der Ukraine gedreht habe«, sagt er. Ein Junge habe ihn aufgefordert zu gehen, er dürfe hier nicht berichten. Auch sonst ist es auf dem Land noch schwieriger für Exiljournalist*innen. »Hier gibt es nicht viele Medien«, so Shah. Sein Ziel: »Ich möchte Deutsch auf C1-Niveau lernen und dann für eine Zeitung arbeiten, in München oder Berlin.« In Bautzen sehe er da keine Chance.

Der 35-Jährige ist vor fünf Jahren aus Pakistan nach Deutschland geflohen, er hat hier Asyl erhalten. Seine Frau und drei Kinder musste er in Kurram zurücklassen, in seiner Heimatregion ist gerade Krieg. Der Grund: Er habe über Drohnenangriffe in seinem Heimatbezirk Kurram berichtet und über Verbindungen des Haqqani-Netzwerks, das als Bestandteil der Taliban in Pakistan und Afghanistan gilt, zum pakistanischen Geheimdienst berichtet. »Deshalb habe ich Drohungen von der Polizei und militanten Gruppen erhalten, mein Haus wurde mit Handgranaten angegriffen«, erzählt er. Jetzt betreibt er einen Youtube-Kanal und ein Profil unter dem Namen Kurram News auf X. Journalist*innen von vor Ort könnten ihm Videos schicken, die er dort veröffentlicht.

In Bautzen arbeitet er gerade hauptberuflich in der Tagespflege. Ab und zu gibt er mit der Rederei-Agentur Workshops an Schulen zum Thema »Exiljournalismus«. »Die Kinder fragen mich zum Beispiel, warum es in Pakistan schwierig ist, als Journalist zu arbeiten«, erzählt er. Für ihn sei es gut, weil er so sein Deutsch verbessern könne. Als Teil des Projekts »Stimmen des Exils« von »Tagesspiegel« und der Körber-Stiftung hat er einen Artikel veröffentlicht. Dort beschreibt er, dass Journalismus für ihn eine Berufung ist. »Es ist nicht einfach, in Deutschland als Journalist zu arbeiten«, sagt Shah. Thematisch würde er am liebsten wieder über Korruption schreiben – und über Pakistan. Er würde beispielsweise gerne darauf aufmerksam machen, dass Frauen in seinem Heimatland nicht als Journalistinnen arbeiten dürfen.

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Author: Kieth Sipes

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